Die Environmental Mediation Initiative
Mediatives Arbeiten, um Konfliktthemen im Umweltbereich erfolgreich zu handhaben.
Das Projekt
Leitgedanke
Projektpartner
Warum?
Auf europäischer Ebene entwickeln sich die Spannungen zwischen verschiedenen Interessengruppen über die Nutzung und den Schutz der natürlichen Umwelt und der Ressourcen aufgrund verschiedener Entwicklungen (z. B. Klima- und Biodiversitätskrise) in neue Richtungen. Die Notwendigkeit von mediativer Arbeit für alternative Streitbeilegung im Umweltbereich wurde im europäischen Kontext erst in jüngster Zeit erkannt – die meisten Beispiele stammen aus den 2000er Jahren. Die Akteure, die an diesen Konflikten beteiligt sind, kennen nur zum Teil Methoden der Konfliktbewältigung (z. B. Empathie und Zuhörfähigkeit, Verhandlungsinstrumente usw.). Oft fehlt das Bewusstsein für das Potenzial von Moderation und Mediation, um Konflikte in wichtigen Umweltfragen zu reduzieren und zu bewältigen.
Moderations- und Mediationsarbeit bei Umweltkonflikten sind zentrale Hilfsmittel, um:
● Partizipation, Engagement und die Einhaltung der Umweltpolitik zu fördern.
● Konflikteskalation und gesellschaftliche Polarisierung zu vermeiden/ zu reduzieren.
● die soziale Gerechtigkeit in Konfliktsituationen zu verbessern.
Die sechs Partnerorganisationen haben im Rahmen des Erasmus+-Projekts gemeinsam Instrumente und bewährte Verfahren für Umweltmediation ausgetauscht, getestet und weiterentwickelt, um ihre Fähigkeiten und Komptenzen als MediatorInnen zu stärken.
Dabei wurden gemeinschaftlich auch zwei Leitfäden erstellt, die PraktikerInnen, betroffenen Gruppen und lokalen Behörden zur Verfügung stehen, um ihre Kompetenzen im Umgang mit Umweltkonflikten zu erhöhen.
1. Good Practice Toolkit für bewährte Verfahren zur Moderation und Mediation von Umweltkonflikten
Dieser Leitfaden zielt darauf ab Instrumente und Methoden zu präsentieren, die bewährte Verfahren zur Handhabung von und zur Vermittlung in Umweltkonflikten darstellen. Diese Werkzeuge und Methoden wurden entweder in früheren Fallstudien getestet bzw. werden als geeignet betrachtet. Der Leitfaden enthält zudem Beispiele für Schulungsmodule, in denen diese Methoden verwendet wurden und wie sie bei den MediatorInnen zum Einsatz kommen.
Für wen?
Das Toolkit kann von Berufsverbänden, vor allem von Moderatoren- und Mediatorenorganisationen, verwendet werden, um ihre Schulungsprogramme zu aktualisieren, die Thematik der Umweltkonflikte zu integrieren bzw. neue Schulungsprogramme zu entwickeln und durchzuführen, die sich explizit mit Umweltkonflikten befassen. Ausgewählte Tools und Methoden können auch von professionellen TrainerInnen und in Train-the-Trainer-Programmen eingesetzt werden. Das Toolkit kann zudem Akteuren dabei helfen Aufrufe zur Mediation im Umweltbereich zu strukturieren und sie mit wünschenswerten Ergebnissen – entsprechend dem jeweiligen Umweltkonfliktkontext – anzureichern.
2. Ein transformativer Ansatz zur Mediation von Umweltkonflikten:
von Ein- und Ausstiegspunkten
Dieses Dokument stützt sich auf die Erfahrungen der Environmental Mediation Initiative (EMI) und gibt eine Überblick über die Mediationsansätze, die von ihren Mitgliedern zur Bewältigung von Umweltkonflikten eingesetzt werden. Es beginnt mit einem Überblick zu Umweltkonflikten und zu unterschiedlichen Ansätzen, diese zu beleuchten. Anschließend werden verschiedene Prinzipien und Methoden diskutiert, mit denen Mediation eine transformative Wirkung auf die sozialen Beziehungen der beteiligten Parteien und auf den Konflikt selbst haben kann. In der Publikation wird auch die zentrale Rolle des Mediators/ der Mediatorin erörtert. Abschließend werden Fallstudien präsentiert, in denen verschiedene Methoden und Aspekte der Konfliktmediation zum Einsatz kamen. Diese werden durch Erklärungen vom Einstieg in die mediative Arbeit (Einstiegspunkt der Mediation) über den Einsatz verschiedener Methoden bis hin zum Ergebnis (Ausstiegspunkt der Mediation) illustriert.
Für wen?
Dieser Leitfaden kann von Personen genutzt werden, die mit Umweltkonflikten zu tun haben und ihr Wissen sowie ihre Fähigkeiten zur Vermittlung verbessern möchten – also alle interessierten AkteurInnen z. B. lokale/regionale Behörden, die sich mit Umweltkonflikten befassen und die Öffentlichkeit und Interessengruppen einbeziehen müssen; lokale und basisdemokratische Vereinigungen, die partizipative Prozesse fördern; Schutzgebietsverwaltungen; Forstdienste; Umwelt-Nichtregierungsorganisationen, etc. Auch für ModeratorInnen und MediatorInnen, die verschiedene Fallstudien und Ansätze zu den Umweltkonflikten in Europa kennenlernen möchten, ist das Werk geeignet.